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Taping - Taping von Akupunkturpunkten

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Taping

Taping von Akupunkturpunkten

Akupunkturpunkte können grundsätzlich neutral, sedierend bzw. tonisierend geklebt werden. Diese Vorgehensweise findet sowohl bei der Applikation elastischer Tapes wie auch bei Druckapplikationen Anwendung. Aufgrund dessen werden in diesem Kapitel beide Verfahren näher erläutert und anhand von unterschiedlichen Akupunkturpunkten beispielhaft erklärt.

Applikation des elastischen Tapes. Das elastische Tape kann sedierend bzw. tonisierend appliziert werden. Für die Tapeapplikation ist die Unterscheidung wichtig, ob es sich um einen Yang- oder Yin-Zustand handelt. Hier können die absolute Yang-Fülle (Yang-Exzess), die relative Yang-Fülle sowie die absolute und relative Yin-Fülle vorliegen (s. Wirkprinzipien von Ying und Yang). Hierauf aufbauend wird entschieden, ob das Tape sedierend oder tonisierend appliziert wird (Tab. 6.6):

  • Die sedierende Technik erfolgt mithilfe der Muskeltechnik ohne Zug. Das Gewebe wird in Vordehnung gebracht. Das Tape verläuft entgegen der Leitbahn.
  • Die tonisierende Technik erfolgt mithilfe der Ligamenttechnik mit bis zu maximalem Zug (abhängig von der Gewebestruktur und dem Leere-Zustand). Das Gewebe befindet sich in Vordehnung bzw. in einer entspannten Haltung. Erfolgt die Applikation in Vordehnung, wirken vermehrt Scherkräfte auf das darunterliegende Gewebe. In neutraler Position werden weniger Scherkräfte aktiv. Somit ist die Wahl der Applikation vom Ziel der Behandlung abhängig.

Applikation des Gittertapes. Gittertapes wirken aufgrund ihrer Struktur neutral bzw. ausgleichend. Für die Applikation auf Akupunkturpunkte sind Gittertapes in einer Größe von etwa 22×28 mm gut geeignet.

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Sollte das Gittertape für Akupunkturpunkte zu groß sein, z. B. bei Kindern, kann es einfach mithilfe einer Schere in der Mitte zerschnitten werden. Um die Wirkung der Gittertapes auf den Akupunkturpunkt zu erhöhen, werden elastische Tapes direkt über diese appliziert. Dies kann tonisierend oder sedierend erfolgen.

Unabhängig von der Gewebestruktur des Tapes können Farben genutzt werden, um eine tonisierende (rotes Tape) oder sedierende Wirkung (blaues Tape) zu erzielen.

Verwendung von Druckapplikationen. Druckapplikationen wirken sedierend, tonisierend oder neutral auf die jeweiligen Akupunkturpunkte. Zu den sedierenden Applikationen zählen Silberkügelchen, zu den tonisierenden Applikationen Goldkügelchen, Senf- und Pfefferkörner sowie Pflanzensamen, zu den „neutralen“ bzw. ausgleichenden Applikationen Stahlkügelchen und Dauernadeln aus Stahl.

Bei der Sedierung werden sedierende Druckapplikationen in Kombination mit einer sedierenden Tapeapplikation verwendet. Genauso verhält es sich bei der Tonisierung und dem Ausgleich. Beispielsweise wird ein Goldkügelchen oder ein Pfefferkorn gemeinsam mit der Ligamenttechnik angewendet, um eine Tonisierung zu erzielen. Ungünstig wäre die Verwendung eines Silberkügelchens in Kombination mit der Ligamenttechnik.

Bei der Verwendung einer Dauernadel aus Stahl wird die Tapetechnik an das jeweilige Ziel (Sedierung, Tonisierung oder Ausgleich) angepasst. Hierbei können Ligament- oder Muskeltechniken verwendet und in Verbindung mit dem Gittertape kombiniert werden. Die alleinige Verwendung des Gittertapes wirkt ausgleichend.

In Tab. 7.1 werden die neutralen, tonisierenden und sedierenden Tape- und Druckapplikationen zusammengefasst. Deutlich wird, dass dem Behandler mehr tonisierende als sedierende Techniken zur Verfügung stehen. Letztere sind jedoch hilfreich, um Fülle-Zustände optimal zu behandeln. In der Praxis des Heilpraktikers sollten alle Applikationsformen gleichermaßen Anwendung finden, um den Patienten bestmöglich zu versorgen.

 

Tabelle 7.1  Tape- und Druckapplikationen in der Zusammenfassung