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Taping - Einleitung

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Taping

Einleitung

 

Abb. 11.11 Head-Zonen.
Abb. 11.11 Head-Zonen.

 

 

Head-Zonen beschreiben Hautzonen, die Erkrankungen, Schwächen oder Überaktivitäten innerer Organe repräsentieren (Abb. 11.11). Sie können mehrere Dermatome umfassen (s.chronischer Schmerz). Störungen der Organe äußern sich als übertragener Schmerz („referred pain“).

Ziel des Dermatom-Tapings ist es, ergänzend zu anderen Tapeanlagen betroffene Organe über den somatosensorischen Reiz auf viszerosensibler Ebene zu beeinflussen. Hierbei kann eine Kombination von Dermatom-Tapes sowie Segment-, Meridian- und Organ-Tapes zielführend in der Behandlung sein.

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Die Inspektion und Palpation von Dermatomen wird zur Segmentdiagnose gezählt. Hierunter fällt auch die Begutachtung von Zonen und Segmenten nach Hansen und Schliack (s. chronischer Schmerz). Um eine eindeutige Unterscheidung zwischen dem Dermatom und Segment-Taping zu ermöglichen, werden die beiden Themen in separaten Kapiteln erläutert.

Dermatome und ihre Inspektion und Palpation

Dermatome weisen bei der Inspektion und Palpation bestimmte Merkmale auf. Diese erleichtern es dem Behandler, den Bereich auffälliger Head-Zonen von anderen Hautarealen abzugrenzen.

Bei der Inspektion wird die Haut des Patienten begutachtet. Hierzu zählen die Hautbeschaffenheit, Hautfarbe, mögliche Ödembildungen und die Schweißsekretion.

Zur Palpation zählen die Hautverschieblichkeit, die Konsistenz des Gewebes, der Gewebetonus, die Hautbeschaffenheit, die Hauttemperatur, die Sensibilität und die Schmerzwahrnehmung.

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Dermatome zeigen häufig einen Maximalpunkt. Dies bedeutet, dass Merkmale der Inspektion und Palpation nicht im gesamten Dermatom gleichmäßig stark auftreten müssen, sondern sich vermehrt auf einen bestimmten Punkt innerhalb des Dermatoms konzentrieren.

In Tab. 11.3 und Tab. 11.4 sind die wichtigsten Parameter für die Inspektion und Palpation von Dermatomen zusammengefasst.

 

Tabelle 11.3  Wichtige Parameter für die Inspektion von Dermatomen

 

Tabelle 11.4  Wichtige Parameter für die Palpation von Dermatomen

 

Grundlegendes zur Anwendung von Dermatom-Tapes

Auf Basis der Inspektions- und Palpationsbefunde werden die Tapes direkt auf die betroffenen Dermatome appliziert. Hierbei wird die Muskeltechnik verwendet. Zeigt der Patient eine gering ausgeprägte Hyperalgesie, kann über den Einsatz der Ligamenttechnik nachgedacht werden. Diese hat den Vorteil, dass „schwache“ Organe tonisiert werden.

Werden Maximalpunkte durch den Behandler ausfindig gemacht, werden diese zusätzlich mit Gittertapes und Druckapplikationen (Stahlkügelchen) versorgt.

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Aufgrund vorliegender Hyperalgesien und möglicher Überempfindlichkeiten der Head-Zonen wird zu Beginn der Behandlung auf die tonisierende Applikation mithilfe der Ligamenttechnik verzichtet. Stattdessen wird die Muskeltechnik genutzt. Bei der Behandlung von Maximalpunkten werden Druckapplikationen (Stahlkügelchen) oder Gittertapes bzw. Druckapplikationen in Kombination mit Gittertapes verwendet, sofern der Patient diese toleriert.

Applikationsformen

Muskeltechnik. Alle Dermatom-Tapes werden mit der Muskeltechnik appliziert. Hierzu wird entweder die Folie des zugeschnittenen Tapes in der Mitte aufgerissen und das Tape en bloc ohne Zug appliziert oder es wird zuerst die Basis ohne Zug auf die Haut geklebt und im Anschluss das Tape bzw. die Zügel des Tapes ohne Zug appliziert.

Gittertape. Durch die Inspektion und Palpation wird der Maximalpunkt des Dermatoms ausfindig gemacht. Auf diesem wird das Gittertape appliziert. Der Vorteil dieser Variante ist, dass der taktile Reiz auf das Dermatom gering gehalten wird, sodass es bei Hyperalgesien besser vom Patienten toleriert wird.

Druckapplikation. Die Druckapplikation wird auf den Maximalpunkt des Dermatoms aufgebracht und verbleibt dort je nach Empfinden des Patienten für einige Stunden bis Tage. Hierbei ist die Hautreaktion durch den Patienten genau zu beobachten.

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Stahlkügelchen haben den Vorteil, dass sie als neutral gelten und je nach Zustand ausgleichend auf das Organ wirken.

Applikationskombinationen. Zusätzlich können die verschiedenen Applikationsvarianten miteinander kombiniert werden:

  • Gittertape (Maximalpunkt) und Dermatom-Tape
  • Druckapplikation (Maximalpunkt) und Dermatom-Tape
  • Druckapplikation (Maximalpunkt) und Gittertape (Maximalpunkt)

 

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Bei der Beschreibung der Tapeapplikationen werden ausschließlich die Dermatom-Tapes berücksichtigt. Druckapplikationen und Gittertapes können individuell durch den Behandler appliziert werden. Durch Palpation wird der Maximalpunkt der Head-Zone ausfindig gemacht. Im Anschluss erfolgt die Applikation.

Kontraindikationen von Dermatom-Tapes

Wie bei allen anderen beschriebenen Tapes gelten auch bei der Anwendung von Dermatom-Tapes die beschriebenen relativen und absoluten Kontraindikationen.