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Taping - Einleitung

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Taping

Einleitung

Zang sind die Speicher-, Fu die Hohlorgane. Zu den Speicherorganen gehören die Leber, das Herz (einschließlich Perikard), die Milz, die Lunge und die Nieren, zu den Hohlorganen die Gallenblase, der Dünndarm (einschließlich 3-Erwärmer), der Magen, der Dickdarm und die Blase.

Die Tab. 9.1 zeigt eine Übersicht über die Zang- bzw. Fu-Organe mit möglichen Symptomen bzw. Erkrankungen, die diesen Organen laut TCM zugeordnet werden.

 

Tabelle 9.1  Zang- bzw. Fu-Organe und mögliche Symptome

 

Beim Zang-Fu-Taping sind folgende wesentliche Punkte zu beachten:

  • Soll das Zang- bzw. Fu-Organ tonisiert werden, so wird das Tape in Richtung des Energieflusses der Leitbahn der Akupunkturpunkte appliziert. Hierbei werden zumeist mehrere Leitbahnen mit den notwendigen Akupunkturpunkten getapt und in die Behandlung einbezogen. So kann es beispielsweise sein, dass zur Tonisierung des Zang-Organs Milz sowohl ausgewählte Abschnitte der Milz- als auch der Magen- und Blasenleitbahn behandelt werden, die dem Organ zugeordnet sind. Die Tapeapplikation erfolgt mithilfe der Ligamenttechnik.
  • Soll das Zang- bzw. Fu-Organ sediert werden, so wird das Tape entgegen dem Energiefluss der Leitbahn der Akupunkturpunkte, die dem Organ zugeordnet sind, appliziert. Auch hier erfolgt die Behandlung der Zang- und Fu-Organe nach den Grundsätzen der TCM. Die Tapeapplikation erfolgt mithilfe der Muskeltechnik.
  • Bei beiden Applikationen wird das Gewebe zuvor in Vordehnung gebracht. Dies geschieht über den Hautvorschub durch den Behandler oder durch den Patienten selbst.
  • Das Zang-Fu-Taping wird bei Disharmoniemustern im Organbereich angewendet, somit kann das Tape häufig lokal im Bereich der Beschwerden oder weiter entfernt vom Organ appliziert werden. Ein Beispiel für die lokale und globale Applikation: Die Tapeapplikation erfolgt bei einer Dysbalance des Fu-Organs Magen lokal auf dem Mu-Alarmpunkt Ren12 sowie weiter entfernt auf dem unteren He-Punkt des Magens (Ma36).
  • Die Mu-Alarmpunkte und unteren He-Punkte sind bei der Behandlung der Fu-Organe, die Yuan-Punkte und Rücken-Shu-Punkte des Rückens bei der Behandlung der Zang-Organe einzubeziehen.
  • Zusätzlich zu dem Tape können sedierende, tonisierende und neutrale Applikationen verwendet werden. Diese sind immer als Erstes auf die Haut aufzubringen.

Das Zang-Fu-Taping ist sinnvoll, um Disharmoniemuster im Organbereich zu behandeln. Anders als beim Meridian-Taping spielt beim Zang-Fu-Taping der direkte Leitbahnbezug eine untergeordnete Rolle. Vielmehr gilt es, den Organbezug zu berücksichtigen (z. B. bei abdominalen Beschwerden der Magenleitbahn den Bezug zum Organ Magen).

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Das Meridian- und Zang-Fu-Taping können ohne Probleme miteinander und auch in Verbindung mit dem „klassischen Taping“ verwendet werden.

In Tab. 9.2 werden das Meridian- und das Zang-Fu-Taping gegenübergestellt, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu verdeutlichen.

 

Tabelle 9.2  Meridian-und Zang-Fu-Taping im Vergleich

 

Zu den Zang- bzw. Fu-Organen werden die tonisierenden und sedierenden Applikationen vorgestellt. Zusätzlich findet sich zu jedem Zang- bzw. Fu-Organ eine Zusammenfassung häufiger Disharmoniemuster im jeweiligen Leitbahnverlauf mit Bezug zu den Akupunkturpunkten. Da die Durchführung der Applikation vom Meridian-Taping direkt auf das Zang-Fu-Taping übertragen werden kann, werden die einzelnen Schritte hier nicht mehr dargestellt. Diese können dem Kapitel zum Meridian-Taping entnommen werden.

Beim Zang-Fu-Taping ist ähnlich dem Meridian-Taping die Lokalisation der Beschwerden entscheidend. Bei abdominalen Beschwerden im Bereich von Ma25 wird beispielsweise dieser Abschnitt tonisierend oder sedierend mit einem Tape versorgt. Die Applikation ist jeweils von der Diagnostik anhand der 8 Leitkriterien abhängig. Zur Unterstützung des lokalen Zang-Fu-Tapings werden Tapes in der jeweiligen Farbe des zugehörigen Elements genutzt. Im Folgenden beschränkt sich die Beschreibung der Einfachheit halber auf eine Applikation von Gold- und Silberkügelchen. Neben diesen Kügelchen können auch Stahlkügelchen, Dauernadeln aus Stahl oder Samenkörner verwendet werden (s. Tapes mit Druckapplikation). Die Anwendung richtet sich immer nach dem Behandlungsziel bzw. der dokumentierten Diagnose:

  • Für die tonisierende Applikation werden zunächst die entsprechenden Akupunkturpunkte ausgewählt und mit einem Goldkügelchen versehen. Im Anschluss wird das Tape tonisierend über die Akupunkturpunkte appliziert.
  • Für die sedierende Applikation werden zunächst die entsprechenden Akupunkturpunkte ausgewählt und mit einem Silberkügelchen versehen. Im Anschluss wird das Tape sedierend über die Akupunkturpunkte appliziert.

 

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Der Unterschied zum Meridian-Taping besteht darin, dass beim Zang-Fu-Taping eine Auswahl der jeweiligen zu tonisierenden bzw. sedierenden Akupunkturpunkte getroffen wird. Somit wird das Tape nicht entlang einer (gesamten) Leitbahn, sondern ausschließlich auf einzelne Punkte appliziert, die explizit das erkrankte Zang- bzw. Fu-Organ betreffen.

Bei der Behandlung von Erkrankungen der Zang-Organe hat sich die kombinierte Applikation auf Yuan-Punkte und Rücken-Shu-Punkte bewährt:

  • Leber: Le3 und Bl18
  • Herz, einschließlich Perikard: He7 und Bl15 sowie Pe7 und Bl14
  • Milz: Mi3 und Bl20
  • Lunge: Lu9 und Bl13
  • Nieren: Ni3 und Bl23

 

Bei der Behandlung von Erkrankungen der Fu-Organe hat sich die kombinierte Applikation auf Mu-Alarmpunkte und untere He-Punkte bewährt:

  • Gallenblase: Gb24 und Gb34
  • Dünndarm und 3-Erwärmer: Ren4 und Ma39 sowie Ren5 und Bl39
  • Magen: Ren12 und Ma36
  • Dickdarm: Ma25 und Ma37
  • Blase: Ren3 und Bl40

 

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Fu-Organe können zusätzlich mit dem jeweiligen Rücken-Shu-Punkt tonisiert werden. Bei Fülle-Zuständen werden der Mu-Alarmpunkt und der untere He-Punkt genutzt, um die Fülle abzuleiten.

Zusätzlich zu den beschriebenen Punktekombinationen können weitere Tonisierungs- und Sedierungspunkte genutzt werden. Die beiden ersten Punkte sind immer über den Kontroll-, die beiden darunter aufgeführten Punkte über den Mutter-Kind-Zyklus begründet.