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Taping - Epicondylitis humeri radialis

Kursangebot | Taping | Epicondylitis humeri radialis

Taping

Epicondylitis humeri radialis

Definition. Das Krankheitsbild Epicondylitis humeri radialis wird umgangssprachlich auch als „Tennisellenbogen“ bezeichnet und ist häufig auf eine Überlastung der Unterarm- und Handextensoren zurückzuführen. Meist befindet sich der Hauptschmerzpunkt im Bereich des Sehnenursprungs des M. extensor carpi radialis brevis. Der Schmerz kann über einen forcierten Druckreiz des Behandlers an dieser Stelle ausgelöst werden. Der Patient schildert Druck-, Bewegungs- und Belastungsschmerzen, teilweise Kraftminderung und seltener eine Schwellung.

Ursachen aus Sicht der Schulmedizin:

  • idiopathisch
  • Überlastung
  • Fehlhaltungen, z. B. am Arbeitsplatz
  • Frakturen des Ellenbogengelenks
  • entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis
  • chronische Erkrankungen wie Fibromyalgie
  • betroffene Muskeln:
  • M. extensor carpi radialis longus
  • M. extensor carpi radialis brevis

Ursachen aus Sicht der TCM:

  • Leber-Qi-Stagnation
  • Leber-Blut-Mangel
  • Nieren-Yang-Mangel
  • Nieren-Yin-Mangel
  • Blockade in der Dickdarmleitbahn
  • feuchte Hitze im Dickdarm
  • Milz-Qi-Mangel
  • Nässe und Schleim
  • Blut-Stase
  • Leere-Schmerz (dumpf, langsamer Verlauf, Leeregefühl)
  • Fülle-Schmerz (stechend, fixiert, wandernd, plötzlicher Verlauf)

Korrespondierende Akupunkturpunkte:

  • Mm. extensor carpi radialis longus und brevis: Di6–Di11

Segment-, Dermatom- und Leitbahnzuordnung:

  • Segmentzuordnung: C5–C7 (M. extensor carpi radialis longus und brevis)
  • Zonen und Segmente: Magen
  • Head-Zone (Dermatom): –
  • Leitbahnen: Dickdarm
  • Rücken-Shu-Punkt: Bl25 (Dickdarm)

Behandlungsziele:

  • Schmerzreduktion
  • Förderung der Blutzirkulation

 

Tabelle 10.9  Steckbrief Epicondylitis humeri-radialis

 

  • zusätzliche Lokalpunkte: Di10, Di11, Di12
  • Meisterpunkt der Sehnen: Gb34

Weitere unterstützende naturheilkundliche Verfahren:

  • Schüßler-Salze:
  • Epicondylitis humeri radialis (Nr. 3, Nr. 4, Nr. 11)
  • chronische Schmerzen der Sehnen und Muskeln (Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3, Nr. 7, Nr. 13)
  • als Salbe: Nr. 3 bei starken Schmerzen, Nr. 4 bei chronischen Zuständen, Nr. 7 bei reißenden Schmerzen entlang des Muskelverlaufs, Nr. 8 bei Schwellungen

westliche Kräuter/Phytotherapie: Beinwell, Gänsefingerkraut, Engelwurz, Melisse, Rosmarin, Taubnessel, Brennnessel, Löwenzahn, Vogelmiere, Frauenmantel, Schafgarbe, Königskerze, Süßholz, Ziest, Lavendel, Mädesüß, Teufelskralle, Weidenrinde

Schröpfen (v. a. im Schmerzbereich sowie über den Segmenten C5–C7), blutiges Schröpfen bei Fülle-Zuständen (v. a. im Schmerzbereich sowie über den Segmenten C5–C7); Pflaumenblütenhämmerchen, Baunscheidtieren bei Fülle-Zuständen (v. a. im Schmerzbereich sowie über den Segmenten C5–C7); manuelle Therapie und Handtherapie

Taping

Muskeltechnik (detonisierend)

Beschrieben wird die Anlage eines Tapes im Verlauf des M. extensor carpi radialis longus und M. extensor carpi radialis brevis zur Behandlung einer Epicondylitis humeri radialis.

Tapeapplikation:

  • Es wird ein blaues I-Tape (gemessen von der Basis bis zum Ursprung) zugeschnitten.
  • Die Basis des Tapes wird ohne Zug auf der Basis der Ossa metacarpalia II und III appliziert.
  • Das Handgelenk des Patienten wird in eine schmerzfreie Flexion und Ulnarabduktion gebracht.
  • Dann wird das Tape ohne Zug in Richtung des Sehnenursprungs (Epicondylus lateralis humeri) auf die Haut geklebt.
Ligamenttechnik

Beschrieben wird die Anlage eines Segment-Tapes über C5 bis C7 zur Behandlung einer Epicondylitis humeri radialis. Das Tape hat einen direkten Bezug zur nervalen und venösen Versorgung der Hand.

Tapeapplikation:

  • Es wird ein rotes, etwa 5 cm langes I-Tape zugeschnitten.
  • Die Folie des Tapes wird in der Mitte aufgerissen.
  • Der Kopf des Patienten befindet sich hierbei in einer leichten Flexion.
  • Das Tape wird mit maximalem Zug über die Segmente C5–C7 appliziert.

Meridian-Taping

Muskeltechnik (detonisierend) mit Druckapplikation

Beschrieben wird die Anlage eines Tapes über der Dickdarmleitbahn (Di11–Di5) zur Behandlung einer Epicondylitis humeri radialis.

Druck- und Tapeapplikation:

  • Ein Silberkügelchen wird auf Di11 appliziert. Di11 liegt in der Mitte zwischen dem Epicondylus lateralis humeri und Lu5.
  • Es wird ein schwarzes I-Tape (gemessen von Di11 bis D5) zugeschnitten. Die Farbe Schwarz ist dem Element Metall zugeordnet.
  • Die Basis des Tapes wird ohne Zug auf Di11 appliziert.
  • Das Handgelenk des Patienten wird in eine schmerzfreie Flexion und Ulnarabduktion gebracht.
  • Das Tape wird ohne Zug in Richtung Di5 (Foveola radialis, anatomische Tabatière) auf die Haut geklebt.

 

Bei einem Blut-Mangel kann der Xi-Punkt der Dickdarmleitbahn (Di7) mit einem Goldkügelchen tonisiert werden.

Zusätzlich zum Meridian-Tape kann auf den Rücken-Shu-Punkt Bl25 bilateral jeweils ein Gittertape appliziert werden.

Hinweis

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Zusammenfassung aus ganzheitlicher Sicht

Aus Sicht der TCM handelt es sich bei der Epicondylitis humeri radialis um eine Energieflussstörung innerhalb der Dickdarmleitbahn. Da zudem die Sehnenursprünge am Epicondylus lateralis humeri betroffen sind, ist auch immer an eine Beteiligung der Leber zu denken. Diese kann sich aus Sicht der TCM als Leber-Blut-Mangel oder Leber-Qi-Stagnation, aus Sicht der Schulmedizin als Fettleber, Leberhepatitis oder Leberbelastung durch Medikamente zeigen.

Chronische bzw. immer wiederkehrende Schmerzen bei einer Epicondylitis humeri radialis können somit auf chronische Erkrankungen, Schwächen und Dysbalancen der Leber und v. a. des Dickdarms zurückgeführt werden. Hierzu zählen beispielsweise Hepatitiden, eine Fettleber, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Zöliakie oder Darmdysbiosen aufgrund häufiger Antibiotikaeinnahme.

Folglich sollte das Augenmerk auf der Behandlung der Leber und des Darms liegen.