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Pflanzenheilkunde - Herzinsuffizienz

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Pflanzenheilkunde

Herzinsuffizienz

Eine Herzinsuffizienz liegt vor, wenn die Funktion des Herzens so eingeschränkt ist, dass die vom Herzen ins Gefäßsystem gepumpte Menge Blut nicht mehr ausreicht, um den Körper mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Häufige Ursachen sind die KHK und die arterielle Hypertonie. Im Körper kommt es zu einem Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und Sauerstoffangebot. Man unterscheidet dabei:

  • Vorwärtsversagen des Herzens (engl. forward failure): Durch ein zu geringes Herzzeitvolumen (HZV = Blutvolumen, das pro Minute vom linken Herzen über die Aorta in den Körper gepumpt wird) kann der Sauerstoffbedarf im Körper nicht gedeckt werden.
  • Rückwärtsversagen des Herzens (engl. backward failure): Das zum Herzen transportierte Blut wird nicht adäquat weitertransportiert und staut sich vor der jeweiligen Herzhälfte. Das nicht weitertransportierte Blut fehlt bei der Sauerstoffversorgung des Körpers.

Je nachdem, welcher Teil des Herzens hauptsächlich betroffen ist, unterscheidet man eine RechtsHerzinsuffizienz, eine Linksherzinsuffizienz und eine Globalherzinsuffizienz (= rechtes und linkes Herz).

Bei einer kompensierten Herzinsuffizienz gelingt es dem Organismus, dem reduzierten Herzzeitvolumen mit Anpassungsmechanismen entgegenzuwirken. Es bestehen i. d. R. keine ausgeprägten Beschwerden. Von einer dekompensierten Form spricht man, wenn die Kompensationsmechanismen des Herzens überlastet sind: Es entwickeln sich die typischen Beschwerden, wie Ödeme, Luftnot und Leistungsabfall.

Symptome

Die Rechtsherzinsuffizienz geht mit einer Stauung des Blutes vor dem rechten Herzen einher. Folge können u. a. sein: gestaute Halsvenen, Ödeme, nächtliches Wasserlassen (Nykturie), Stauungsleber und -gastritis.

Die Stauung des Blutes in der Lunge im Rahmen einer Linksherzinsuffizienz führt zu Luftnot (v. a. im Liegen), nächtlichem Husten und ggf. einem ausgeprägten Lungenödem (lebensgefährlich!).

Nach der New York Heart Association (NYHA) wird die Insuffizienz in vier Stadien eingeteilt:

I.          erst bei erheblichen Belastungen treten kleine fassbare Symptome auf,

II.         die Leistungsfähigkeit des Herzens ist bei stärkerer Belastung eingeschränkt,

III.        Beschwerden treten bei leichter Belastung auf,

IV.        körperliche Tätigkeit ist nicht möglich, Beschwerden selbst im Ruhezustand.

Ziel der Therapie am insuffizienten Herzen ist es, die Kontraktion der Herzmuskelfasern zu steigern und die Herzarbeit zu verringern.

Hinweis

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  • positiv inotrop: Kontraktionskraft und -geschwindigkeit werden gesteigert und damit die Pumpleistung, Vor- und Nachlast verringert
  • negativ chronotrop: Schlagfrequenz wird gesenkt
  • negativ dromotrop: Erregungsleitung wird herabgesetzt
  • positiv bathmotrop: Erregbarkeit der Kammermuskulatur wird gesteigert

Pflanzliche Phytopharmaka, die Herzglykoside enthalten, wurden früher häufig verwendet, haben heute jedoch bei kardialen Erkrankungen nur noch einen geringen Stellenwert. Auch die Glykoside aus dem Fingerhut (Digitalis lanata, D. purpurea) werden nur noch selten eingesetzt. Da sie nur eine geringe therapeutische Breite haben, unterliegen sie der Verschreibungspflicht.

Merke

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Weißdorn wird bei NYHA I–III eingesetzt. Hier wirken in erster Linie die oligomeren Procyanidine und die Flavonoide und kräftigen das Herz. Das Herzgespannkraut ökonomisiert die Herzleistung und Rosmarin stärkt sie.

Bei Patienten mit NYHA II wirkt Weißdorn mit Campher kombiniert als Fertigarznei oft besser als Weißdorn allein (Korodin-Tropfen®).

Innere Anwendung

Weißdorn lässt sich gut mit beruhigenden oder (bei Blähungen) mit karminativen Heilpflanzen kombinieren. 

Behandlungsempfehlung

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Tee bei Herzinsuffizienz

Weißdornblüten (Crataegi flos.)                                           30,0

Rosmarin (Rosmarini fol.)      30,0

Schafgarbe (Achilleae herb.)                                                 30,0

M.f.spec. D.S.: 2–3 EL pro Tasse mit heißem Wasser aufgießen, 10 Min. zugedeckt ziehen lassen, 3 Tassen pro Tag, empfehlenswert ist eine Kur von 6–8 Wochen.

Äußere Anwendung

Herzsalben mit Rosmarin, Fichtennadelöl, Campher auf die Herzgegend (auch im Rücken) auftragen. Kneipp-Anwendungen vornehmen.

Behandlungsempfehlung

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Bewährte Fertigarzneimittel  

Monopräparate: Rosmarin Salbe 10% Weleda, Schoenenberger naturreiner Pflanzensaft Rosmarin, Crataegutt 80mg, 450mg Esbericard novo

Kombinationspräparate: Doppelherz Vital Tonikum (Weißdorn, Baldrian), Oxacant (Weißdornblätter und Blüten und Weißdornfrüchte, Herzgespannkraut- Melissenblätter, Baldrianwurzel), Korodin-Tropfen (Campher und Weißdorn)