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Taping - Studien zur Wirkung der Tapes

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Taping

Studien zur Wirkung der Tapes

Es gibt einige Studien zur Wirksamkeit von Tapes, die im Folgenden kurz vorgestellt werden.

Elastisches Taping bei ausgewählten funktionellen Beeinträchtigungen des muskuloligamentären Apparats

Diese Studie von Evermann umfasste insgesamt 65 Probanden: In der Gruppe mit Tapeapplikation befanden sich 35, in der Kontrollgruppe 30 Probanden (Quellen: Evermann W. Effekte des elastischen Tapings bei ausgewählten funktionellen Beeinträchtigungen des muskuloligamentären Apparates. Komplement Integr Med 2008; 49(10): 32–36; Evermann W. Effekte des elastischen Tapings bei ausgewählten funktionellen Beeinträchtigungen des muskuloligamentären Apparates. Osteopathische Medizin, Zeitschrift für ganzheitliche Heilverfahren 2009; 10(3): 31–35). Es wurden akute Erkrankungen wie das HWS-Syndrom, die Lumbalgie, das Pes-anserinus-Syndrom und das Tibialis-anterior-Syndrom mit der schulmedizinisch üblichen physikalischen und Physiotherapie (Kontrollgruppe) und zusätzlich mit elastischen Tapes (Gruppe mit Tapeapplikation) behandelt. Direkt nach der Applikation sowie 24, 48 und 72 Stunden später erfolgten Befragungen und Untersuchungen der Probanden aus beiden Gruppen.

Hierbei zeigten sich signifikante Verbesserungen bei der Gruppe mit der Tapeapplikation. Die Beschwerdefreiheit setzte bei der Lumbalgie nach 2,3 Tagen (Kontrollgruppe nach 9,6 Tagen), bei HWS-Syndromen nach 1,44 Tagen (Kontrollgruppe nach 11,2 Tagen), beim Pes-anserinus-Syndrom nach 1,67 Tagen (Kontrollgruppe nach 10,5 Tagen) und beim Tibialis-anterior-Syndrom nach 3 Tagen (Kontrollgruppe nach 8,73 Tagen) ein.

Evaluation der Wirksamkeit elastischer Tapes

Diese Studie von Evermann (Quelle: Evermann W. Evaluation der Wirksamkeit des elastischen Tapings. Erfahrungsheilkunde 2012; 61(01): 17–22) wurde mithilfe der oberflächlichen Elektromyografie (sEMG, „surface electromyography“), bei der Muskelströme durch Klebeelektroden auf der Haut abgeleitet werden, an 88 männlichen Probanden im Liegen durchgeführt. Die Maßeinheit entspricht Mikrovolt (µV). Vorab wurden sowohl Normwerte für eine entspannte Muskulatur der Probanden wie auch Werte bei Myogelosen mithilfe der sEMG erfasst. Für den LWS-Bereich zeigte sich beispielsweise bei entspannter und gesunder Muskulatur ein Mittelwert zwischen 2,53 und 1,29 µV, für den Bereich der Mm. rhomboidei ein Wert von 1,23 µV. Bei Myogelosen lag der Wert in Bezug auf die Mm. rhomboidei mit 8,41 µV deutlich höher.

Die Taping-Gruppe beinhaltete 9 Probanden mit Schulter-Arm-Syndrom, Schulter-Nacken-Schmerzen und druckschmerzhaften Myogelosen. Die Tapes wurden unter Vordehnung des Gewebes mit maximalem Zug appliziert. Die Probanden mit schmerzhaften Myogelosen im Bereich der Mm. rhomboidei zeigten im Schnitt nach 3 Tagen eine signifikante Verbesserung der Schmerzsymptomatik. Dies konnte auch anhand der EMG-Messwerte belegt werden (8,41 µV [zu Beginn] vs. 1,88 µV [am Ende]), die im Vergleich zu beschwerdefreien Probanden vor der Applikation des Tapes deutlich höher lagen. Etwa 3 Tage nach der Tapeapplikation glichen sich die Messwerte der Probanden mit Schmerzen denen der schmerzfreien Probanden an.

Pilotstudie: Effekte des Kinesio Taping® innerhalb eines akutpädiatrischen Rehabiliationssettings

Auch Yasukawa, Patel und Sisung beschäftigten sich im Jahr 2006 mit den Effekten des Tapings (Quelle: Yasukawa A, Patel P, Sisung C. Pilot study. Investigating the effects of Kinesio Taping® in an acute pediatric rehabilitation setting. Am J Occup Ther 2006; 60(1): 104–110). In die Studie wurden insgesamt 15 Kinder (5 Jungen und 10 Mädchen) im Alter von 4 bis 16 Jahren in einer Rehabilitationseinrichtung in Chicago eingeschlossen. Studienkriterien waren die Muskelkraft der oberen Extremität und/oder ein abnormer Muskeltonus, die auf Grundlage des Melbourne-Assessments erfasst wurden. Kinder mit einem stark abnormen Muskeltonus wurden nicht in die Studie eingeschlossen. Das Melbourne-Assessment wurde zur Testung von Kindern mit einer Zerebralparese entwickelt und beinhaltet insgesamt 16 Items (u. a. Greifen nach vorn, Halten eines Stiftes, Pronation und Supination der Hand); die Funktionsfähigkeit der oberen Extremität wird in Prozent angegeben (0–100%).

Für die Pilotstudie wurde ein Tape beidseitig paravertebral der Wirbelsäule von L5 bis Th2 auf die Haut geklebt. Das Ergebnis: Vor dem Anlegen des Tapes lag die Funktionsfähigkeit auf Grundlage des Melbourne-Assessments bei den Kindern bei 60,5%, direkt nach dem Tapen bei 65,5% und 3 Tage nach dem Tapen bei 70,1%.

 

Innerhalb meiner langjährigen Tätigkeit als Heilpraktikerin und Ergotherapeutin konnte ich mit dem Taping immer wieder gute Erfolge bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparats sowie gute bis sehr gute Erfolge bei der Behandlung von keloiden und hypertrophen Narben, Beschwerden des Ober- und Unterbauchs (z. B. Obstipation) aufgrund von z. B. neurologischen Erkrankungen erzielen. Durch die Kombination von Druckapplikationen und Gittertapes bzw. elastischen Tapes konnten zum Teil sogar noch bessere Effekte als mit einer reinen Tapeapplikation erreicht werden. Wünschenswert wäre es, auch diese Beobachtungen aus der Praxis mit Studien zu untermauern.