ZU DEN KURSEN!

Pflanzenheilkunde - Schleimstoffe

Kursangebot | Pflanzenheilkunde | Schleimstoffe

Pflanzenheilkunde

Schleimstoffe

heilpraktikerkurse JETZT WEITER LERNEN!

Weitere Lernvideos sowie zahlreiche Materialien erwarten dich:
Komplettzugriff für Heilpraktiker


169 Lerntexte mit den besten Erklärungen

13 weitere Lernvideos von unseren erfahrenen Dozenten

384 Übungen zum Trainieren der Inhalte

164 informative und einprägsame Abbildungen

Schleimstoffe sind hochmolekulare Heteropolysaccharide (verschieden zusammengesetzte Mehrfachzucker), die in Vakuolen oder Zellmembranen der Pflanze abgelagert sind und mit heißem oder kaltem Wasser extrahiert werden können. Durch ihre Wasserlöslichkeit und die Lokalisation in der Pflanze unterscheiden sie sich von den unlöslichen gerüst- und strukturbildenden Polysacchariden, wie der Zellulose.

Schleimstoffe werden in der Pflanze in Vakuolen und speziellen Membranen gelagert. Sie dienen der Pflanze meist als Reservestoffe oder Wasserspeicher. Das ist besonders wichtig für keimende Samen, sie halten die Feuchtigkeit länger im Samen und verzögern die Verdunstung, z.B. bei Samen von Wegerich-Arten. Unterschieden werden wasserlösliche und wasserunlösliche Schleimstoffe.

  • wasserlösliche Schleimstoffe quellen im Wasser stark auf und bilden eine visköse (fadenziehende oder gelartige) Flüssigkeit. Die Quellfähigkeit hängt ab von der chemischen Struktur, vom pH-Wert, von der Temperatur und von der Art der in der Pflanze vorkommenden Salze. Das Volumen kann dabei um ein Vielfaches zunehmen.

Merke

Hier klicken zum Ausklappen

Lösliche Schleimstoffe legen sich als feine, schützende Schicht auf die gereizte Haut und Schleimhaut des Körpers und lindern so die Reizung und die Schmerzen und/oder schützen vor reizenden Stoffen.

  • wasserunlösliche Schleimstoffe wie im Leinsamen (Linum usitatissimum) wirken über ihr Quellvermögen und lösen somit einen stuhlregulierenden Dehnungsreiz aus. Oder sie binden bei Durchfall die überschüssige Flüssigkeit im Darm und machen den Darminhalt zähflüssiger (Flohsamen – Plantago psyllium). Gleichzeitig absorbiert dieser Schleim toxische Substanzen und Bakterien.

Pflanzenfamilien mit vielen Schleimstoffen sind Linden-, Wegerich- und Malvengewächse. So hilft z.B. der Schleim im Huflattich bei Reizhusten, der aus Malven bei gereiztem Magen und der vom Isländisch Moos bei Magen- und Darmentzündungen. Schleimstoffe aus Flohsamen und Leinsamen binden bei Diarrhö und Colitis ulcerosa die Flüssigkeit im Darm und machen den Darminhalt fester.

In Teemischungen können Schleimdrogen als Geschmackskorrigens wirken, sie schwächen die Geschmacksrichtungen „sauer“, „bitter“ und „scharf“ ab.

Merke

Hier klicken zum Ausklappen

Schleimhaltige Tees sollten kalt angesetzt werden, weil zu hohe Temperaturen und Kochen die Schleimstoffe unwirksam machen können.

Vorsicht

Hier klicken zum Ausklappen

Durch das starke Quellvermögen der Schleimstoffe im Darm kann es zur Behinderung der Aufnahme von Medikamenten und somit einer schwächeren Wirkung kommen. Deswegen sollte zwischen der Einnahme eines Medikamentes und dem Trinken eines schleimhaltigen Tees etwa eine Stunde liegen.