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Homöopathie

Pulsatilla pratensis (Puls.)

Pulsatilla pratensis (Puls.)
Pulsatilla pratensis (Puls.)

 

Synonyma: Küchenschelle. Pulsatilla, Anemone pratensis

Das Arzneimittel wird hergestellt aus der ganzen frischen, zur Blütezeit gesammelten Pflanze.

Pulsatilla pratensis ist in Europa heimisch und wächst in kleinen Gruppen an sonnigen oder schattigen Standorten auf kalkhaltigem, trockenem Boden. Die Arznei wird aus der ganzen, frischen Pflanze zur Zeit der Blüte hergestellt.

Bei welchen Indikationen hat sich Pulsatilla pratensis bewährt?

  • weinerliche, trostbedürftige Menschen
  • widersprüchliche und wechselhafte Beschwerden
  • Erkrankungen mit dickem gelbem oder grünem mildem Sekret
  • Erkrankungen, die durch Kälte entstehen, aber durch Wärme schlechter werden

Welches sind die Leitsymptome von Pulsatilla pratensis?

Besonders charakteristisch ist die Wechselhaftigkeit der Symptome, so gleichen z.B. keine zwei Stühle einander, Wechsel von Durchfall und Verstopfung, Wechsel der verstopften Nasenseiten, Wechsel von Verstopfung und frei sein der Nase. Auch die Gemütssymptome wechseln sehr schnell: Die Patienten weinen und lachen in raschem Wechsel. Neben der raschen Veränderlichkeit der Symptome ist es auch typisch, dass widersprüchliche Symptome auftreten: Es besteht eine Erkältungsneigung, aber die Symptome bessern sich im Freien. Die Zystitis wird durch kalte, nasse Füße hervorgerufen, sie bessert sich aber durch kalte Anwendungen.

Bei Pulsatilla pratensis werden Beschwerden durch fette Speisen wie Schweinefleisch, fettes Gebäck hervorgerufen. Es besteht allgemeine Durstlosigkeit und Hitzeempfindlichkeit. Es handelt sich um weinerliche, anhängliche Menschen, die nicht alleine sein können.

Folgen von

  • Erkältungen
  • unterdrückten Absonderungen
  • fetten Speisen
  • Kummer, Trauer, Verlust

Welche körperlichen Symptome weisen auf das Mittel hin?

  • Hitze, wollen nicht zugedeckt sein
  • Atemwege, HNO:
    • Krampfhusten abends und nachts; sie müssen sich aufsetzen, um zu husten und etwas zu trinken
    • trockener Husten in der Nacht, morgens locker mit dickem Sekret
    • Schnupfen mir dickem gelbem Sekret
    • reißende, klopfende Ohrenschmerzen
  • Augenjucken mit Tränenfluss
  • Durchfall und Erbrechen nach fettem Essen oder Eis
  • Schwangerschaftserbrechen
  • Magenschmerzen mit Frieren, aber Wärme verschlechtert die Beschwerden
  • unfreiwilliger Harnabgang beim Husten, Niesen und Lachen
  • Schmerzen am Hinterkopf bei jedem Hustenanfall
  • Gelenkschmerzen, die schlechter werden, wenn die Extremität hängen gelassen wird
  • Zahnschmerzen, die so stark sind, dass Patienten in Ohnmacht fallen
  • Neigung, in der Schwangerschaft, das Kind zu übertragen
  • Hitzewallungen im Klimakterium

Besserung/Verschlechterung

  • Die Symptome bessern sich im Freien, durch frische Luft, morgens, häufigen Lagewechsel, fortgesetzte Bewegung, Trost, Umarmung, Gesellschaft.
  • Die Symptome verschlechtern sich durch Wärme, Hitze, Sonne, warme Getränke, warme Speisen, vor und während der Menses; abends, vor Mitternacht (Schmerzen und Husten); morgens, nach der Ruhe (Anspannung); Hängenlassen der Glieder (Gelenkschmerzen); Nasswerden der Füße, Unterdrückung von Absonderungen, gehaltvolle Speisen, Pubertät, Schwangerschaft, Menstruation.

Welches sind die Geist- und Gemütssymptome?

Pulsatilla-Patienten sind sanfte, nachgiebige und freundliche und dennoch schnell gekränkte Menschen. Sie weinen, wenn sie von ihren Beschwerden erzählen. Sie sind anpassungsfähig und leicht beeinflussbar, unentschlossen (wollen mal dies und mal das) und phlegmatisch. Es lässt sich eine gewisse Verzagtheit und Traurigkeit beobachten, die durch Trost rasch gebessert werden. Pulsatilla pratensis-Patienten haben Angst, wenn sie allein sind, abends haben sie Angst vor Gespenstern, tagsüber vor Erwartungen. Die Stimmung ist wechselhaft, auch weinerlich. Pulsatilla pratensis-Patienten sind sehr emotionale Menschen, denen Zuspruch und Trost immer guttut. Kinder möchten Liebkosungen und Aufmerksamkeit.

Welche Mittel sind zu differenzieren?

  • wenn fortgesetzte Bewegung die Beschwerden bessert: Bellis perennis, Conium maculatum, Drosera rotundifolia, Dulcamara, Ferrum metallicum, Lycocpodium clavatum, Magnesium carbonicum, Mercurius solubilis, Pulsatilla pratensis, Rhus toxicodendron, Sambucus nigra, Sepia officinalis
  • Harninkontinenz beim Husten: Causticum Hahnemanni, Kalium carbonicum, Natrium carbonicum
  • Verschlechterung durch Fettes: Ipecacuanha, Lycopodium clavatum
  • Schmerzempfindlichkeit, dass sie in Ohnmacht fallen:Chamomilla, Hepar sulfuris, Nux vomica
  • Hitzewallungen im Klimakterium: Cimicifuga racemosa, Conium maculatum, Glonoinum, Lachesis muta, Sepia officinalis
  • Schwangerschaftserbrechen: Arsenicum album, Cocculus indicus, Ipecacuanha, Nux vomica, Phosphorus, Sepia officinalis, Tabacum, Veratrum album

Fallbeispiel

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Ein 4-jähriges Mädchen war beim Kindergeburtstag. Dort gab es nachmittags zunächst Sahnetorte und abends Pommes mit Mayonnaise. Beides hat es mit Appetit gegessen. Als das Mädchen wieder zu Hause war, hat sie erbrochen. Sie habe dabei sehr geweint und konnte sich gar nicht mehr beruhigen.

Arzneimittelwahl: Das Erbrechen nach zu viel fetten Nahrungsmitteln mit starker Weinerlichkeit zeigen Pulsatilla pratensis als Arzneimittel an.

Verordnung: Pulsatilla pratensis C30, zunächst 3 Globuli als Einmalgabe langsam im Mund zergehen lassen, nach ½ Stunde Einmalgabe wiederholen.

Verlauf: Nach der Einnahme von 2 Gaben musste sie nicht mehr erbrechen.