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Synonyma: Entenfuß, Fußblatt, Maisapfel
Das Arzneimittel wird hergestellt aus dem Wurzelstock und den Wurzeln, die erst nach der Reife der Früchte geerntet werden.
In der Erfahrungsheilkunde wird die Pflanze gegen Warzen, als Wurm- und Entwässerungsmittel eingesetzt.
Bei welchen Indikationen hat sich Podophyllum peltatum bewährt?
- Durchfallerkrankungen besonders im Sommer
- Magen- und Leberbeschwerden
Welches sind die Leitsymptome von Podophyllum peltatum?
Im Mittelpunkt des Arzneimittels stehen entzündliche Zustände des Verdauungssystems, v.a. des Duodenums und des Dünndarms, der Leber und der Gallenwege, mit profusen, gussartigen und übelriechenden Durchfällen: Dieser explosionsartig herausspritzende Stuhl wird in den Materia medicae auch als „Hydrantenstuhl“ bezeichnet. Podophyllum peltatum ist auch geeignet bei Durchfällen im Sommer, die mit Kopfschmerzen einhergehen, ebenso bei Zahnungsdurchfall.
Folgen von
- heißem Wetter, Sommer
Welche körperlichen Symptome weisen auf das Mittel hin?
- Abneigung gegen Nahrung
- Zunge, wie mit Senf bestrichen
- Verdauungsbeschwerden, Durchfall:
- Durchfall abwechselnd mit Kopfschmerz
- Durchfall nach Kohl, Obst, gekochtem Essen abwechselnd mit Verstopfung
- wechselnder Stuhl in Konsistenz (weich, fest, flüssig) und Farbe (gelb, grün)
- Rumpeln und Kollern im Bauch
- krampfartige Bauchschmerzen, muss auf dem Bauch liegen
- Abgang von Stuhl mit heftigem Abgang von Wind
- Durst auf kaltes Wasser, was nicht vertragen wird
- Schwäche nach Durchfall
- bevorzugt rechtsseitige Beschwerden
Besserung/Verschlechterung
- Die Symptome bessern sich durch Liegen auf dem Abdomen, Reiben des Bauches, Wärme, nach vorne beugen, abends.
- Die Symptome verschlechtern sich früh morgens 4–5 Uhr, durch Zahnung, Schwangerschaft, Hitze.
Welches sind die Geist- und Gemütssymptome?
Podophyllum-peltatum-Patienten sind cholerisch, melancholisch und traurig. Sie denken, dass alles schief geht, dass sie sterben werden und die Krankheit chronisch wird. Während der Hitze und dem Frost besteht eher Geschwätzigkeit.
Welche Mittel sind zu differenzieren?
- Sommerdiarrhö: Bryonia alba
- wechselnde Symptome: Pulsatilla pratensis
- Durst auf kaltes Wasser, was nicht vertragen wird: Phosphorus, Veratrum album
- Leber-, Gallemittel: Berberis vulgaris, Bryonia alba, Carduus marianus, Chelidonium majus, China officinalis, Conium maculatum, Lycopodium clavatum, Magnesium carbonicum, Natrium sulfuricum, Nux vomica, Okoubaka, Phosphorus, Ranunculus bulbosus
Fallbeispiel
Eine Mutter bringt ihr 5-jähriges Kind in die Sprechstunde. Der Junge hat Durchfall. Der Bauch mache furchtbare Geräusche und Schmerzen, danach schieße der Stuhl explosionsartig heraus. Der Junge könne gar nicht so schnell die Toilette erreichen, sodass schon mehrfach ein Malheur passiert sei. Sie selbst hat nun auch Bauchschmerzen und Angst, dass auch sie diesen Durchfall bekommt.
Arzneimittelwahl: Typisch für Podophyllum peltatum, ist der explosionsartig herausschießende Stuhl mit lautem Kollern im Bauch.
Verordnung: Podophyllum peltatum C30, ½ stündlich schluckweise aus zubereiteter Lösung (verdünnte Einnahme). Falls keine Bauchschmerzen und Geräusche mehr bestehen, erst wieder nach jedem Stuhlgang einen Schluck einnehmen, bis der Durchfall vorbei ist.
Verlauf: Am nächsten Tag war eine erhebliche Besserung aufgetreten, nach 2 Tagen war der Junge beschwerdefrei. Die Mutter hatte eine kurze Durchfallepisode, dann ging es auch ihr wieder gut.