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Homöopathie

Ledum palustre (Led.)

Ledum palustre (Led.)
Ledum palustre (Led.)

 

Synonyma: Rhododendron tomentosum, Sumpfporst

Das Arzneimittel wird hergestellt aus den getrockneten Zweigspitzen.

Ledum palustre ist ein immergrüner Strauch, bis zu 1,5 m hoch mit rotbraunen Ästen und weißen Blüten. Der Inhaltsstoff Ledol ist hautreizend und führt zu Durchfällen und Erbrechen.

Bei welchen Indikationen hat sich Ledum palustre bewährt?

  • rheumatische Erkrankungen
  • Gicht
  • Tierbisse und -stiche

Welches sind die Leitsymptome von Ledum palustre?

Ledum palustre-Patienten fühlen sich dauernd kalt und frostig, trotzdem verschlechtern Wärme und v.a. Bettwärme die Beschwerden. Besserung tritt auf durch kalte Umschläge, eiskalte Anwendungen. Es besteht eine Neigung zu Rheuma oder Gicht sowie zu Rückenschmerzen, besonders am linken Schulterblatt. Ledum ist außerdem ein bedeutendes Mittel bei Biss- und Stichverletzungen. Es ist auch angezeigt bei stechenden, brennenden Hautekzemen, die blass und kalt sind und in der Bettwärme schlimmer werden.

Folgen von

  • Tierbissen, Insektenstichen, anderen Stichverletzungen
  • Beschwerden des rheumatischen Formenkreises

Welche körperlichen Symptome weisen auf das Mittel hin?

  • ausgeprägter Mangel an Lebenswärme, dennoch Verlangen nach Eiseskälte bei allen Beschwerden
  • Hautekzeme, Tierbisse, Stiche brennend, stechend, kalt und blass
  • Schmerzen in den Gelenken, die nach oben schießen
  • Gelenkentzündungen, blass und kalt, die von unten nach oben ziehen
  • Rückenschmerzen, reißend von der Lende zum Hinterkopf wandernd
  • heftige Steifheit des Rückens

Besserung/Verschlechterung

  • Die Symptome bessern sich durch Kälte, Eiswasser, Ausruhen.
  • Die Symptome verschlechtern sich durch Wärme, nachts in der Bettwärme, Alkohol.

Welches sind die Geist- und Gemütssymptome?

Ledum-Patienten haben eine Abneigung gegen Gesellschaft und Furcht vor Menschen. Sie sind aufbrausend und reizbar und suchen die Einsamkeit. Sie neigen zur traurigen Stimmung.

Welche Mittel sind zu differenzieren?

  • Verletzungen, Stichwunden: Apis mellifica, Arnica montana, Staphisagria
  • Bettwärme <: Secale cornutum, Tabacum
  • Alkohol <: Arsenicum album, Lachesis muta, Nux vomica, Opium, Ranunculus bulbosus

Fallbeispiel

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Eine 32-jährige Patientin klagte über ein geschwollenes rechtes Knie. Es ist blass und kalt. Sie kann sich nicht erklären, wodurch das entstanden sein könnte. Sie ist weder umgeknickt, noch hatte sie einen Unfall oder ähnliches. Die Schmerzen sind brennend und stechend und strahlen nach oben ins Becken. Im Moment nimmt sie an einem Fastenseminar teil, um den Körper zu reinigen und auch etwas an Gewicht abzunehmen. Sie hatte in der letzten Zeit doch viel gegessen und getrunken und an Gewicht zugelegt, weil so viele Feiern stattgefunden haben, an denen sie unbedingt teilnehmen musste. Eisbeutel, die um das Knie gelegt werden, wirken schmerzlindernd.
Fastenkurse und Monarthritis lassen an Gicht denken. In der Anamnese hat sich dann herausgestellt, dass ihre Mutter auch immer wieder an Gichtanfällen gelitten hat. Die Patientin soll die Harnsäurewerte bestimmen lassen und das Fasten beenden und mit moderateren Mitteln das Gewicht reduzieren.

Arzneimittelwahl: Ein geschwollenes aber blasses und kaltes Knie mit der Besserung durch kalte Umschläge lassen an Ledum palustre denken.

Verordnung: Ledum palustre C30, zunächst stündlich aus zubereiteter Lösung. Ab dem nächsten Tag 1-mal täglich aus zubereiteter Lösung (verdünnte Einnahme).

Verlauf: Innerhalb von 3 Tagen war das Knie beschwerdefrei. Die Patientin hat den Fastenkurs beendet. Die Harnsäure im Blut war tatsächlich erhöht. Eine weitere schulmedizinische Behandlung brauchte sie nicht in Anspruch zu nehmen.