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Homöopathie

Lachesis muta (Lach.)

Lachesis muta (Lach.)
Lachesis muta (Lach.)

 

Synonym: Buschmeisterschlange

Das Arzneimittel wird hergestellt aus dem Wehr- und Jagdsekret der Buschmeisterschlange.

Die Buschmeisterschlange gehört zu den Grubenottern, sie ist ca. 2 m lang und nachtaktiv. Sie ist in Mittel- und Südamerika heimisch.

Sie wurde von Constantin Hering in die Homöopathie eingeführt, der sich sowohl mit der Wirkung der Bisse als auch der Arzneimittelprüfungen an Gesunden beschäftigt hat.

Bei welchen Indikationen hat sich Lachesis muta bewährt?

  • Infekte
  • Halsschmerzen
  • hormonelle Beschwerden der Frau z.B. im Klimakterium, Schwangerschaft, Menses

Welches sind die Leitsymptome von Lachesis muta?

Lachesis muta ist angezeigt bei Herz- und Kreislaufschwäche und Kollapszuständen, Hitzewallungen, Blutungsneigung, Blutstauung. Charakteristisch ist die bläuliche Farbe der Haut und Schleimhaut an den erkranken Teilen. Es besteht eine Überempfindlichkeit gegen Wärme, Berührung oder anliegende Kleidung, fühlt sich dadurch beengt (besonders am Hals und in der Magengegend). Gefühl innerer Spannung und Zusammenschnürung.

Die Symptome treten auf der linken Seite auf oder sie beginnen links und gehen dann auf die rechte Seite über. Allgemeine Verschlimmerung im Schlaf, „schläft sich in die Verschlimmerung hinein.“ Besserung der Beschwerden durch jede Art von Absonderung. Das betrifft auch die emotionale Ebene, es sind redselige, ja sogar „geschwätzige“ Patienten.

Folgen von

  • Eifersucht
  • sexuellem Verlangen
  • Infekten
  • Herz-Kreislauf-Problemen
  • Wärme
  • enger Kleidung

Welche körperlichen Symptome weisen auf das Mittel hin?

  • Beschwerden, die durch Wärme, warmes Wetter, feuchte Wärme hervorgerufen werden, Verlangen nach Kälte
  • linksseitige Beschwerden, z.B. linksseitige stechende Halsschmerzen, linksseitige Gelenkbeschwerden
  • Halsschmerzen mit Kloßgefühl, als ob der Hals zusammengeschnürt ist
  • feste Speisen können bei Halsschmerzen besser geschluckt werden als flüssige Speisen
  • Kopfschmerzen, die durch die Sonne schlechter werden, durch Nasenbluten verbessert werden
  • „Schlafen in die Verschlechterung hinein“, alle Beschwerden sind beim Aufwachen viel schlimmer
  • Atmung, die im Schlaf aussetzt, so dass der Patient aus dem Schlaf aufschreckt und Angst hat zu ersticken
  • Abneigung gegen enge Räume, enge Kleidung, Berührung am Hals können nicht vertragen werden
  • Hitzewallungen im Klimakterium

Besserung/Verschlechterung

  • Die Symptome bessern sich im Freien, durch kalte Getränke, wenn alles fließt und nichts staut, durch harten Druck.
  • Die Symptome verschlechtern sich durch Wärme jeder Art, Beengung jeder Art, Berührung, Enge am Hals, morgens nach dem Schlaf, hormonelle Umstellungen (Menarche, Menses, Schwangerschaft, Geburt, Klimakterium), Alkohol.

Welches sind die Geist- und Gemütssymptome?

Lachesis muta-Patienten sind redselige, überaktive, witzige, geistreiche Menschen, die eine ganze Gesellschaft dominieren können. In ihrer Geschwätzigkeit springen sie von einem Thema zum anderen und es kann vorkommen, dass sie ständig dieselben Dinge wiederholen. Sie sind grundlos eifersüchtig, misstrauisch. Fühlen sich von fremden Mächten verfolgt, glauben, vergiftet zu werden. Religiöser Wahn. Alkoholismus oder Drogenmissbrauch. Es besteht eine Angst vor Schlangen, Angst vor Narkosen, weil sie denken, sie wachen nicht wieder auf.

Welche Mittel sind zu differenzieren?

  • Schlaf verschlechtert: Magnesium carbonicum, Nux vomica, Opium
  • Sonnenhitze verschlechtert: Apis mellifica, Belladonna, Gelsemium sempervirens, Glonoinum, Natrium carbonicum, Natrium muriaticum
  • Wärmempfindlichkeit: Glonoinum, Pulsatilla pratensis, Sepia officinalis
  • Hitzewallungen im Klimakterium: Cimicifuga racemosa, Conium maculatum, Glonoinum, Lac caninum, Pulsatilla pratensis, Sepia officinalis
  • Blutungsneigung: Arnica montana, Belladonna, Calcium carbonicum, Cantharis vesicatoria, China officinalis, Ferrum metallicum, Ipecacuanha, Natrium muriaticum, Nitricum acidum, Nux vomica, Phosphorus, Pulsatilla pratensis, Sabina officinalis, Secale cornutum
  • Alkohol <: Arsenicum album, Ledum palustre, Nux vomica, Opium, Ranunculus bulbosus

Fallbeispiel

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Ein 40-jähriger Mann leidet an Halsschmerzen. Der Hals fühlte sich an wie zugeschnürt und der Patient befürchtete, keine Luft mehr zu bekommen. Er trank eiskaltes Wasser, einen Schal konnte er überhaupt nicht vertragen, Wärme und Berührung ebenfalls nicht. Die Halsschmerzen waren v.a. an der linken Seite sehr stark, doch morgens beim Aufwachen waren die Beschwerden am schlimmsten. Am liebsten würde er gar nicht schlafen, damit es morgens nicht so weh tat.

Arzneimittelwahl: Verschlechterung durch den Schlaf und die Besserung durch eiskaltes Wasser mit Zuschnürungsgefühl des Halses führt zum Arzneimittel Lachesis muta.

Verordnung: Lachesis muta D12, zunächst stündlich, dann 3-mal täglich, 5 Globuli im Mund zergehen lassen.

Verlauf: Kurz nach der Einnahme fühlte sich der Hals nicht mehr so zugeschnürt an, nach 2 Tagen wurden die Beschwerden deutlich besser, nach 3 Tagen bestanden keine Schmerzen mehr.