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Homöopathie

China officinalis (Chin.)

China officinalis (Chin.)
China officinalis (Chin.)

 

Synonyma: Cinchona cortex, Chinarinde

Das Arzneimittel wird aus der getrockneten Zweigrinde hergestelt.

Es gibt ca. 40 verschiedene Arten von Chinarindenbäumen. Die Chinarinde wurde in der Volksmedizin zur Stärkung der Magensäfte sowie als Bittermittel, bei Wechselfieber und anderen Infektionserkrankungen angewendet.

Bei welchen Indikationen hat sich China officinalis bewährt?

  • chronische Entzündungen
  • Fieberzuständen
  • schwächende Erkrankungen oder Operationen

Welches sind die Leitsymptome von China officinalis?

Bei China officinalis besteht eine große Schwäche und Hinfälligkeit mit nervöser Überempfindlichkeit und starker Neigung zu Schweißen. China kommt bevorzugt zur Anwendung bei Folgen von Verlust von Säften, wie Blut, Eiter, Samen, Milch, nach Darmkatarrh und nach anderen schweren Krankheiten. Dunkle Blutungen aus allen Schleimhäuten sind ebenfalls typisch für das Arzneimittel, wie auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit heftigen Magen-Darm-Symptomen. Oft kommt es zu Meteorismus, schlimmer nach dem Essen, mit häufigem Aufstoßen, das nicht bessert. Essen, Ruhe und Schlaf, die natürlicherweise kräftigen, bessern die Beschwerden nicht. Typisch ist auch die Periodizität der Beschwerden mit Wiederkehr jeden Tag zur gleichen Stunde, oder auch nach mehreren Tagen, z.B. Fieberanfälle, Gallenkoliken.

Folgen von

  • Herbst, nebligem, feuchten, kalten Wetter
  • Verlust von Körpersäften, z.B. Blutungen, Erbrechen, Stillen, Samenergüssen

Welche körperlichen Symptome weisen auf das Mittel hin?

  • Schwäche, Erschöpfung durch Blutungen, Erbrechen, Durchfall, Stillen, Operationen oder andere chronische Krankheiten
  • Kopfschmerzen durch Geräusche, Berührung
  • Auftreibung des Bauches nach Kohl, Hülsenfrüchten, Fett und Milch
  • Heißhunger oder Appetitlosigkeit, entweder gefräßig oder bereits satt nach einem kleinen Bissen
  • Menstruation zu heftig, zu kurze Abstände (alle 2–3 Wochen)

Besserung/Verschlechterung

  • Die Symptome bessern sich durch festen Druck, Wärme, warmes Zimmer.
  • Die Symptome verschlechtern sich durch: Kälte, Nebel, nachts, Berührung, Obst, saure Speisen.

Welches sind die Geist- und Gemütssymptome?

China officinalis-Patienten haben das Gefühl, „mit den Nerven am Ende“ zu sein, sie sind nervös, gereizt und äußerst empfindlich gegen alle äußeren Eindrücke, wie z.B. Geräusche, Licht, Gerüche. Sind sie zu vielen Eindrücken ausgesetzt, können unkontrollierte Wutausbrüche die Folge sein. Die leichteste Berührung, der leichteste Luftzug bringt sie in Rage und verstärkt ihre Schmerzen. China officinalis-Patienten sind zurückhaltend, lieber allein und lehnen Trost und Anteilnahme ab. Einige Patienten haben Angst vor Tieren, speziell vor Hunden. Durch lebhafte Träume, auch ängstliche Träume leiden sie an Schlafmangel und erwachen wenig erholt.

Ist die Erkrankung fortgeschritten, werden China-Patienten gleichgültig und niedergeschlagen.

Welche Mittel sind zu differenzieren?

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit Blähungen: Lycopodium clavatum 
  • Unverträglichkeit von Milch: Aethusa cynapium, Antimonium tartaricum, Calcium carbonicum, Calcium phosphoricum, Conium maculatum, Kalium carbonicum, Magnesium carbonicum, Natrium carbonicum, Nitricum acidum, Nux vomica, Sepia officinalis, Silicea terra, Thuja occidentalis
  • Schwäche und Erschöpfung: Arsenicum album, Calcium phosphoricum, Phosphoricum acidum, Phosphorus
  • Blutungsneigung: Arnica montana, Belladonna, Calcium carbonicum, Cantharis vesicatoria, Ferrum metallicum, Ipecacuanha, Lachesis muta, Natrium muriaticum, Nitricum acidum, Nux vomica, Phosphorus, Pulsatilla pratensis, Sabina officinalis, Secale cornutum
  • Leber-, Gallemittel: Bryonia alba, Carduus marianus, Chelidonium majus, Lycopodium clavatum, Nux vomica, Okoubaka, Phosphorus, Natrium sulfuricum, Podophyllum peltatum, Ranunculus bulbosus

Fallbeispiel

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Eine 34-jährige Frau klagt seit etwa 1 Woche über enorme Erschöpfung und Schwäche. Nachfragen lassen deutlich werden, dass ihre letzte Menstruation extrem lange und heftig verlaufen ist.

Arzneimittelwahl: Der Verlust von Körperflüssigkeiten mit nachfolgender Erschöpfung ist das Leitsymptome für China officinalis.

Verordnung: China officinalis C30, 1-mal täglich schluckweise aus zubereiteter Lösung (verdünnte Einnahme).

Verlauf: Nach 1 Woche ging es der Patientin gut, sie war wieder leistungsfähig. Sie bekam die Empfehlung, falls die nächste Menses ebenso heftig ist, gleich mit einer Chinaeinnahme zu beginnen. Die folgende Menses verlief nach einer einmaligen Gabe normal und nicht erschöpfend.