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Homöopathie

Aconitum napellus (Acon.)

Aconitum napellus (Acon.)
Aconitum napellus (Acon.)

 

Synonyma: Sturmhut, Eisenhut, Mönchskappe

Das Arzneimittel wird hergestellt aus der frischen, zur Blütezeit gesammelten Pflanze inkl. der Wurzelknolle.

Der Hauptinhaltsstoff des Hahnenfußgewächses ist das sehr giftige Aconitin. Aconitin wirkt v.a. auf das Herz- und Gefäßsystem sowie auf die Atmung.

Bei welchen Indikationen hat sich Aconitum napellus bewährt?

  • Fieber
  • akute, plötzlich auftretende Entzündungen, wie z.B. Pharyngitis, Laryngitis, Otitis
  • Pseudokrupp, Asthma, Bronchitis, Pneumonie
  • aber auch bei Angina pectoris und allen plötzlich auftretenden heftigen Erkrankungen
  • Schreck, Schock

Welches sind die Leitsymptome von Aconitum napellus ?

Charakteristisch für Aconitum sind die große Angst bis hin zu Todesangst, gepaart mit Ruhelosigkeit, die alle Beschwerden begleitet. Aconitum wird auch Sturmhut genannt – eine gute Assoziation zu dem plötzlichen, heftigen Auftreten und ebenso schnellen Ende der Symptome. Fieber, Husten und andere Beschwerden beginnen akut, plötzlich und heftig, meistens gegen 23 – 24 Uhr, und führen zu großer Unruhe und Angst. Das Gesicht ist im Liegen rot und wird beim Aufrichten blass. Häufig besteht großer Durst auf kaltes Wasser. Die Beschwerden werden ausgelöst durch starken Wind (Ostwind), durch Kälte und durch Schreck. Besserung erfährt der Kranke dennoch durch frische Luft.

Folgen von

  • Schreck, Angst und Todesangst (es heißt: der Patient gibt seine Todesstunde an z.B. „in 3 Stunden werde ich sterben“)
  • akuten Entzündungen, die mit hohem Fieber einhergehen können
  • kaltem Wind, Ost- und Nordwinden
  • unterdrückten Absonderungen wie Schweiß, Menses, Schnupfen

Welche körperlichen Symptome weisen auf das Mittel hin?

  • plötzliches Fieber, erst Frost dann Hitze mit hohem Temperaturanstieg; frieren, trockene heiße Haut, schneller Puls, und Atmung; Durst auf kalte Getränke
  • plötzlicher Husten, trocken, hart; pfeifende Einatmung (Asthma, Pseudokrupp); Zusammenziehen des Kehlkopfes
  • plötzliche Ohrenschmerzen mit starker Geräuschempfindlichkeit; das erkrankte äußere Ohr ist rot und heiß
  • plötzlich akuter Harnverhalt mit ständigem schmerzhaftem Harndrang. Das kann die Folge einer Operation sein, die Folge einer Katheterisierung; die Patienten mit Blasenentzündung haben das Gefühl, der Urin sei heiß.

Besserung/Verschlechterung

  • Die Symptome bessern sich durch reichlich Schweiß; Ruhe; im Freien, durch frische Luft.
  • Die Symptome verschlechtern sich durch trockenen Wind, kalten Wind, Wärme, warmes Zimmer, warme Luft; nachts 23–24 Uhr; Berührung.

Welches sind die Geist- und Gemütssymptome?

Es besteht eine große Angst zu sterben. Diese Angst geht einher mit einer ausgeprägten Ruhelosigkeit, die Patienten springen auf, sind hastig und haben es eilig; sie können kaum schlafen wegen der Ruhelosigkeit. Zu beobachten ist eine große Schreckhaftigkeit, die Patienten schrecken aus dem Schlaf auf, sie reagieren schreckhaft z.B. auf Berührung. Außerdem besteht eine große Überempfindlichkeit auf Licht, auf Geräusche.

Welche Mittel sind zu differenzieren?

  • Fieber, plötzlich und heftig: z.B. Belladonna
  • Angst: z.B. Arsenicum album, Calcium carbonicum, Causticum Hahnemanni, Lachesis muta, Lycopodium clavatum, Phosphorus, Pulsatilla pratensis, Stramonium
  • Folge von OP, Katheterisierung: z.B. Staphisagria
  • Folge von Schreck: z.B. Ignatia amara, Lycopodium clavatum, Natrium muriaticum, Opium, Phosphoricum acidum, PhosphorusPulsatilla pratensis, Silicea terra

Fallbeispiel

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Eine Mutter bittet um einen Hausbesuch, bei ihrer 4-jährigen Tochter sei plötzlich hohes Fieber (39.8°C) aufgetreten und sie liege im Bett. Sie huste mit leichter Atemnot. Ihre Haut sei trocken und heiß, das Gesicht sei blass. Sie will das Fenster geöffnet haben. Immer wieder frage sie, ob sie nun sterben müsse.

Arzneimittelwahl: Das plötzliche hohe Fieber mit trockenem Husten und starker Angst verweisen auf Aconitum.

Verordnung: Aconitum D12, ½ stündlich 3 Globuli im Mund zergehen lassen. Bis zum Abend sollten das Fieber niedriger und v.a. die Angst verschwunden sein.

Verlauf: Es kam kein Anruf, dem Kind ging es besser.